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Puneh Abdi – #DJsForPalestine in der Techno-Szene – Antisemitismus in „antirassistischen“ Zusammenhängen

11.03.21 / 19 Uhr

Die antisemitische BDS-Kampagne versucht seit geraumer Zeit, in popkulturellen Zusammenhängen Fuß zu fassen und damit, zusätzlich zum wirtschaftlichen Boykott, Israel auch kulturell zu boykottieren und den Staat letzten Endes zu delegitimieren und zerstören.Neben wiederholten Boykottversuchen beim Pop-Kultur Festival Berlin machte 2018 das Hashtag #DJsForPalestine in der weltweit vernetzten Techno- und Housemusikszene die Runde. Das Hashtag war schon bald losgelöst vom eigentlichen Ursprung des Meteor Festivals und diente nun vielmehr dazu, sich in einer vermeintlich antirassistischen Tradition darzustellen. Anhand der BDS-Debatte innerhalb der internationalen Technoszene soll ein Einblick in die Funktionsweisen der antisemitischen Kampagne gegeben werden. Dabei wird vor allem der Zusammenhang von Antirassismus und Antisemitismus in der vermeintlich emanzipatorischen Szene beleuchtet.

Puneh Abdi ist Soziologin und Musikwissenschaftlerin und hat in ihrer Bachelorarbeit zu Popkultur und Antisemitismus am Beispiel von #DJsForPalestine geschrieben. Sie bewegt sich außerdem seit einigen Jahren als DJ und Teil eines Veranstalter*innenkollektivs in der deutschen Technoszene und ist vor allem in Hamburg und Berlin, aber auch deutschlandweit aktiv.

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe „Feindaufklärung. Moderne Formen des Antisemitismus“, die von den Falken Jena und dem Jungen Forum DIG Jena organisiert wird. Den Zugang zur Veranstaltung teilen wir am Nachmittag davor in der Facebook Veranstaltung.

Matthias Küntzel – Islamischer Antisemitismus – Nazis und der Nahe Osten

18.02.21 / 19 Uhr 

Dass die Nazis zwischen 1937 und 1945 keinen Aufwand scheuten, um den Antisemitismus unter Muslimen zu schüren, ist in Deutschland kaum bekannt. Dabei ist gerade diese Facette der deutschen Vergangenheit hochaktuell. Die Begegnung des Nahen Ostens mit der Nazi-Ideologie war zwar kurz, doch sie wirkt bis heute weiter nach. Denn während der Nazi-Antisemitismus überall sonst in der Welt diskreditiert war, konnte er sich in der arabischen Welt als Weltanschauung erhalten. Erst wenn wir begreifen, wie stark die moderne Nahostgeschichte von den Nachwirkungen des Nationalsozialismus geprägt ist, werden wir den Judenhass in dieser Region  und dessen Echo unter Muslimen in Europa richtig deuten und adäquate Gegenmaßnahmen entwickeln können. 

Eine besondere Rolle spielte und spielt hierbei eine neue Form von Judenfeindschaft: der islamische Antisemitismus. Diese Bezeichnung bezieht sich weder generell auf den Islam, noch pauschal auf Muslime, sondern verweist auf eine spezifische Ausprägung von Judenhass. Die Nationalsozialisten taten alles, um diesen islamischen Antisemitismus mithilfe ihrer arabischsprachigen Radiopropaganda zu verankern. In seinem jüngsten Buch „Nazis und der Nahe Osten. Wie der islamische Antisemitismus entstand“ beleuchtet Matthias Küntzel dieses bislang kaum bekannte Kapitel deutscher Vergangenheit und zeigt auf Basis neuer Archivfunde, wie sich das Judenbild im Islam zwischen 1937 und 1948 unter dem Einfluss dieser Propaganda und sonstiger Nazi-Aktivitäten veränderte. Der neue Blick auf die Nahostgeschichte ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Gegenwart. Was genau ist „islamischer Antisemitismus“? Wie tritt er gegenwärtig in Erscheinung? Und was macht ihn besonders gefährlich?

Matthias Küntzel ist Politikwissenschaftler und Historiker sowie Autor zahlreicher Bücher unter anderem zu den Themen Antisemitismus, Islamismus und deutsch-iranischen Beziehungen. Er ist außerdem Mitglied im „Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands“, in der „Association for the Study of the Middle East and Africa“ und der „Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik“. Seit 1992 ist Küntzel als Politiklehrer an der Hamburger Gewerbeschule beschäftigt. 

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe „Feindaufklärung. Moderne Formen des Antisemitismus“, die von den Falken Jena und dem Jungen Forum DIG Jena organisiert wird. Den Zugang zur Veranstaltung teilen wir am Nachmittag davor in der Facebook Veranstaltung.

Laura Hammel – „Heimlicher Souverän ist eine kleine Elite“: Zur Aktualität antisemitischer Verschwörungstheorien

11.02.21 / 19 Uhr

Von 9/11 über die Fluchtkrise bis Corona: Tritt ein Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung ein, sind auch Verschwörungstheorien nicht weit. Sie bieten eine triviale Erklärung an, präsentieren einen Schuldigen und legen nahe, dass das vermeintliche Problem mit der Beseitigung des Sündenbocks zu lösen sei.  Verschwörungstheorien präsentieren also ein allzu simples Muster, das doch eigentlich allen auffallen sollte. Doch warum glauben so viele Menschen an Verschwörungstheorien, wie sind sie aufgebaut und was macht ihre Faszination aus? 

Im Vortrag wird der Stand der politikwissenschaftlichen Forschung zum Thema zusammengefasst. Es wird nachgezeichnet, wie Verschwörungstheorien funktionieren, woher sie kommen und wie das Internet sie verändert. Es wird zugleich gezeigt wo auch viele Kritiker*innen von Verschwörungstheorien falsch liegen, welche Bedeutung sie für den Zustand unserer Demokratie haben und was man gegen sie tun kann. Der Vortrag wird schwerpunktmäßig auf die Verbindung von Verschwörungstheorien und Antisemitismus eingehen. Sehr häufig stehen Juden im Zentrum aktueller verschwörungstheoretischer Erzählungen und werden als vermeintliche Schuldige für eine Vielzahl von Missständen verantwortlich gemacht. In dem Verschwörungstheorien sich des Vorurteilsrepertoires des Antisemitismus bedienen, tragen sie zur Verstetigung und Verbreitung des Antisemitismus bei. Dass antisemitische Verschwörungstheorien auch Gewalt provozieren können, haben die antisemitisch motivierten Anschläge auf Synagogen in Pittsburgh (2018) und Halle (2019), aber auch auf zwei Moscheen in Christchurch (2019) und ein Ferienlager in Utoya (2011) erschreckend vor Augen geführt. 

Laura Hammel ist Politikwissenschaftlerin, promoviert derzeit an der Universität Tübingen und forscht seit mehreren Jahren zum Thema Verschwörungstheorien.

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe „Feindaufklärung. Moderne Formen des Antisemitismus“, die von den Falken Jena und dem Jungen Forum DIG Jena organisiert wird. Den Zugang zur Veranstaltung teilen wir am Nachmittag davor in der Facebook Veranstaltung.

Anja Thiele – Antisemitismus „von links“? Antisemitismus in der DDR und seine Folgen

02.02.21 / 19 Uhr

Ob die DDR ein „antisemitischer Staat“ gewesen sei, ist bis heute Gegenstand kontroverser und emotional geführter Diskussionen. Sowohl pauschale Verurteilungen als auch pauschale Entlastungen sind jedoch oft geschichtspolitisch motiviert und zielen am Kern der Sache – einer analytisch begründeten Kritik des Antisemitismus in der DDR – vorbei. Vor dem Hintergrund anhaltender antisemitischer Ressentiments in Teilen des linken Spektrums ist eine differenzierte, kritische Aufarbeitung der „linken“ Geschichte und ihrer Ideologeme wichtiger denn je.Im Vortrag soll gezeigt werden, dass sich antisemitische Ressentiments in der DDR aus zweierleiideologischen Quellen speisten: Zum einen war in der staatstragenden Ideologie des Marxismus-Leninismus und dem damit einhergehenden Antiimperialismus eine Nähe zu antisemitischen Denkmustern angelegt. Zum anderen verbanden sich diese strukturell antisemitischen Denkfiguren mit nicht aufgearbeiteten, verdrängten und daher fortwirkenden antisemitischen Ressentiments der nachnationalsozialistischen (ost-)deutschen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund dieses „doppelten“ Einfallstor für Judenhass fragt der Vortrag auch nach den Nachwirkungen dieser Denkmuster im heutigen Ostdeutschland.

Dr. Anja Thiele ist Literaturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Sie promovierte in Jena über die Shoah in der Literatur der DDR und forscht schwerpunktmäßig zu den Themen Antisemitismus und Erinnerungskultur.

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe „Feindaufklärung. Moderne Formen des Antisemitismus“, die von den Falken Jena und dem Jungen Forum DIG Jena organisiert wird. Den Zugang zur Veranstaltung teilen wir am Nachmittag davor in der Facebook Veranstaltung.

Bilke Schnibbe – Männlichkeit und sexuelle Gewalt

17.11.20 / 18 Uhr

„Toxische Männlichkeit? – Wie Männlichkeit und sexualisierte Gewalt zusammenhängen. In einem Werbespot der Marke Gilette werden Männer aufgefordert, die beste Version ihrer selbst zu sein und alle rasten aus. Nicht erst seit diesem Video wird heiß darüber diskutiert, was genau das eigentlich ist, Männlichkeit, und welche negativen Konsequenzen es hat, wenn Männer immer männlich sein müssen.

Bilke Schnibbe thematisiert in ihrem Vortrage neben diesen beiden Fragen den problematischen Zusammenhang von sexualisierter Gewalt und Männlichkeit. Dabei stellt sie sich folgende Fragen: Warum wird sexualisierte Gewalt fast ausschließlich von Männern begangen? Warum ist sexualisierte Gewalt so weit verbreitet und warum gibt es gleichzeitig so wenige Verurteilungen? Und nicht zuletzt, wie kann uns eine radikale kritische Perspektive auf Männlichkeit helfen, diese Probleme anzugehen?

Die Veranstaltung wird Aufgrund der Pandemie-Entwicklung digital durchgeführt. Bitte meldet euch verbindlich unter info@falken-jena.de an, dann bekommt ihr am Nachmittag vor der Veranstaltung die Zugangsdaten zu gesendet.

Um die Veranstaltung gemeinsam starten zu können, werdet ihr manuell von uns freigeschalten – das kann ein kleines bisschen dauern. Deshalb bitten wir euch vorab um Geduld. Bitte seid rechtzeitig um 18 Uhr online, damit wir sicherstellen können, dass bei allen die Technik funktioniert und ggf. Probleme gelöst werden können.

Während der Veranstaltung bitten wir euch, euer Mikrofon auszustellen, damit es keine Rückkopplungen gibt. Was bei Rückfragen zu tun ist, erklären wir dann zu Beginn.

Die Veranstaltung wird vom Gleichstellungsreferat des StuRa der FSU Jena zusammen mit dem Arbeitskreis „Prävention und Intervention Sexueller Gewalt“ der Falken Jena und einigen Genossen aus der sich gerade gegründeten antipatriarchalen Männergruppe Jena organisiert. Sie bildet den Abschluss einer kleineren Veranstaltungsreihe zum Thema „Sexuelle Gewalt und Männlichkeit“:

Kim Posster – “Kritische Männergruppen”:
https://fb.me/e/b4mC0I26G
http://falken-jena.de/…/kim-posster-kritische…/

Jeja Klein – Zum Fortleben sexueller Gewalt in aufgeklärten und linken Kreisen:
https://fb.me/e/2SwAdJsZm
http://falken-jena.de/…/jeja-klein-zum-fortleben…/

Offenes Plenum

Wir laden euch recht herzlich ein zu unserem Offenen Plenum am Montag den 09.11. zu kommen.

Wir Falken sind ein linker Kinder- und Jugendverband. Wir sind parteiunabhängig, aber parteiisch gegen Herrschaft und Ausbeutung und für eine andere, bessere Welt. Zusammen versuchen wir die Gesellschaft zu verstehen und zu verändern. Weil sowohl das Verstehen als auch das Ändern allein nicht gut funktionieren können, denken wir, dass es notwendig ist sich zusammen zu tun. Gemeinsames Denken und Handeln ist notwendig, um Veränderung zu bewirken. Dafür wollen wir zusammen und voneinander lernen, zusammen kämpfen und unsere wenige Freizeit gemeinsam gestalten und genießen. Wir wollen einen Gegenpol zur alltäglichen Zumutung durch Schule, Uni oder Arbeit schaffen. Wir haben keine Lust darauf, uns einzufügen und uns krumm zu machen, um ein Leben voller Langeweile und Entbehrung zu führen. Dies sind nicht unvermeidbare Nebenwirkungen einer unveränderbaren Welt, sondern die konkreten Folgen dieser Gesellschaft – einer Gesellschaft, gegen die uns tausend gute Gründe einfallen und tausend Dinge, die wir gegen sie tun können.

Neben einem genaueren Vorstellen was wir Falken in Jena bisher so gemacht haben und wie wir uns derzeit organisieren, werden wir uns auch einen netten digitalen Modus überlegen um uns näher kennen zu lernen.

Meldet euch bitte unter info@falken-jena.de an, wenn ihr vorbeischauen wollt. Den Zugang für BigBlueButton oder Zoom schicken wir euch dann zu.

Ingo Elbe – Postmoderner Antirassismus als Weltanschauung

Antirassistische Theoriebildung sollte den Anspruch haben, ein ebenso verbreitetes wie vielgestaltiges Herrschaftsphänomen zu analysieren und Möglichkeiten seiner Abschaffung aufzuzeigen. Es stellt sich – und zwar bei führenden Vertretern des Antirassismus weltweit, der inzwischen weitgehend poststrukturalistisch fundiert ist – allerdings heraus, dass Antirassismus zur Weltanschauung mutiert ist, die partiell gültige Aussagen unzulässig verallgemeinert, empirische Analysen durch starre Theorieschablonen ersetzt, inkonsistente, machtreduktionistische und kulturrelativistische Erkenntnistheorien zugrunde legt und über weite Strecken von volkspädagogischen Absichten und politischen Ressentiments geleitet wird. So gehören vor allem die Dethematisierung des politischen Islams und die antizionistische Agitation gegen Israel inzwischen zum guten Ton vieler antirassistischer Theoretikerinnen und Theoretiker sowie Aktivistinnen und Aktivisten.
Der Vortrag gibt einen Überblick über Faktoren, die das wichtige Anliegen einer Analyse rassistischer Herrschaftsmechanismen in eine starre Weltanschauung verwandelt haben.

Dr. Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Carl von Ossietzky- Universität Oldenburg. Letzte Publikationen: Gestalten der Gegenaufklärung. Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne. Würzburg 2020; “… it’s not systemic”. Antisemitismus im akademischen Antirassismus. In: T. Amelung (Hg.): Irrwege. Analysen aktueller queerer Politik, Berlin 2020. The Anguish of Freedom. Is Sartre’s existentialism an appropriate foundation for a theory of antisemitism? In: Antisemitism Studies/April 2020. Online-Texte unter: www.rote-ruhr-uni.com

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe: Materialistische Rassismuskritik und ist eine Kooperation mit dem StuRa der FSU Jena.

Die Veranstaltung findet über Zoom statt und ist aus technischen Gründen leider auf 100 Teilnehmer*innen begrenzt. Da es  ein sehr großes Interesse an der Veranstaltung gibt, bitten wir euch  eine verbindliche Anmeldung an info@falken-jena.de zu schicken. Ihr bekommt den Zoombeitrittslink dann per Mail zugesandt.

Peter Schulz: Hakennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus

Ist der Antisemitismus eine Form des Rassismus, eine Sonderform oder etwas ganz Anderes? Wie sich Antisemitismus und Rassismus zueinander verhalten, thematisiert dieser Einführungsvortrag in drei Schritten:
Zunächst wird in den Blick genommen, wie einerseits rassistische Stereotype den Antisemitismus im 20. Jahrhundert prägen und andererseits welche Funktion der Antisemitismus für den deutschen Nationalismus und Rassismus übernimmt. Danach wird am modernen Antisemitismus herausgearbeitet, inwiefern er nicht nur als Rassismus begriffen werden kann und was die Unterschiede zwischen Antisemitismus und Rassismen sind. Schließlich soll das Zusammenspiel von Rassismus und Antisemitismus heute anhand von zeitgenössischen rechten Behauptungen über eine geplante ‚Umvolkung‘, mit der das ‚deutsche Volk‘ zerstört werden solle, betrachtet werden.

Dies ist eine Veranstaltung in Kooperation mit „Junges Forum“ (JuFo) DIG Jena.

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe: Materialistische Rassismuskritik und ist eine Kooperation mit dem StuRa der FSU Jena.

Über den Demokratischer Jugendring Jena e.V. wurde ein sicherer BigBlueButton-Server zur Verfügung gestellt. Über den Link: https://meetings.jugendring-jena.de/b/4kghbggxociyidf könnt ihr daran teilnehmen.

Veranstaltungsreihe Materialistische Rassismuskritik

Zurzeit scheint die Auffassung dominant, dass den Ursachen rassistischer Gewalt und Unterdrückung durch eine individuelle Auseinandersetzung mit den eigenen „Privilegien“ beizukommen wäre. Rassismuskritik wird so auf eine pädagogische Läuterungsmethode weißer Linker reduziert, die zwar Einigen ein besseres Gefühl vermittelt, den Wenigsten aber praktisch hilft. Indem sich auf Awareness und Sprachsensibilität kapriziert wird, wird Rassismus als Bewusstseinskonstrukt missverstanden, das sich von akademischen Aktivst*innen aus der Welt trainieren ließe. Die Kritik an der Verschränkung kapitalistischer Vergesellschaftung und dem anhaltenden Rassismus, sowie die Forderung seiner Abschaffung wird dabei aufgegeben. Gerade weil Rassismus als soziales Verhältnis täglich Gewalterfahrungen produziert, muss sich gegen die Bagatellisierung des Rassismusbegriffs gewehrt werden. Um Rassismus entgegen treten zu können, braucht es eine materialistische Kritik, die den Zusammenhang von Kapitalismus, Staat und Rassismus in den Blick nimmt. Dazu gehört die Kategorie der Staatsbürger*in, die damit vorgenommene institutionelle Selektion in Inländer- und Ausländer*innen sowie die Kritik der globalen Arbeitsteilung.

Diese Veranstaltungsreihe hat das Ziel, den hegemonialen antirassistischen Konzepten eine materialistische Rassimuskritik gegenüberzustellen. Sie will eine Auseinandersetzung mit den Fallstricken aktueller antirassistischer Praxen ermöglichen und für eine universalistische Position streiten.

Auf Grund der derzeitigen Covid19-Entwicklung und der Überschreitung der 7-Tage-Inzidenz von 50 in Jena werden die meisten Veranstaltungen online durchgeführt oder verschoben. Nähere Informationen erhaltet ihr in Kürze Hier oder auf Facebook. Die Veranstaltungsreihe Materialistische Rassismuskritik ist eine Kooperation mit dem StuRa der FSU Jena.

28.10. 19 Uhr Peter Schulz: Hakennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus (Kooperationsveranstaltung mit Junges Forum (JuFo) DIG Jena)
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3.11. 20 Uhr Ingo Elbe – Postmoderner Antirassismus als Weltanschauung – eine Kritik
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12.11. 20 Uhr Bafta Sarbo – Materialistische Rassismuskritik
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20.11.20 Uhr Fatma Kar – Diskriminierung statt Befreiuung für alle?
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24.11. 20 Uhr Voijin Saša Vukadinović, Janina Marte und Ali Tonguç Ertuğrul – Buchvorstellung „Freiheit ist keine Metapher“
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4.12. 20 Uhr Dennis Schnittler – Negrophobie. Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen. Mit einem besonderen Augenmerk auf die aktuellen BLM-Proteste
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15.12. 20 Uhr Ronya Othmann – Kritik an Islamismus. Tödliche Ideologie
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ALOTA 2020

Am Montag beginnen die diesjährigen Alternative Orientierungstage Jena 2020. Wir sind wie auch in den vergangenen Jahren mit einigen Veranstaltungen vertreten. Da alle Veranstaltungen Pandemie-bedingt online durchgeführt werden und nicht über ein Booklet o.Ä. beworben werden können, wollen wir hier noch einmal explizit auf unsere Vorträge und Workshops eingehen.

27.10 16 Uhr – ALOTA 2020 Ganz normale Männer? Zum Zusammenhang von männlicher Sexualität und Misogynie innerhalb der INCEL-Community

28.10 13 Uhr – ALOTA 2020 Wider die Friedhofsruhe: Frauen* und Aggression

28.10 19 Uhr – Peter Schulz: Hakennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus

31.10 10 Uhr – ALOTA 2020 Rundgang in der Gedenkstätte Buchenwald

03.11 20 Uhr – Ingo Elbe – Postmoderner Antirassismus als Weltanschauung – eine Kritik

06.11 16 Uhr – ALOTA 2020 Frauen* und Arbeit im Kapitalismus

Eine vollständige Programmübersicht, Updates zu eventuellen Änderungen sowie Informationen über die Veranstaltenden findet ihr unter http://alota-jena.org/