Ausstellung “Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung des Verbechen”

23-30.08.21, 09:00-20:00 Uhr, Foyer Carl-Zeiss-Str. 3

Die Ausstellung “Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen” wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und seitdem mehr als 220 Mal bundesweit gezeigt. Im Februar 2021 wurden sowohl die Ausstellung als auch der dazugehörige Begleitband aktualisiert und erweitert. Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 27 Tafeln mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander. 

Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.  Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Auch Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort: Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung. Der dritte und neue Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit weiteren rechten Gewalttaten, insbesondere mit dem rechten Terror nach der Selbstenttarnung des NSU und beleuchtet die Perspektive von Angehörigen der NSU-Mordopfer auf die erneuten rassistischen Morde in München, Wolfhagen-Istha, Halle und Hanau. 

Die Ausstellung ist Teil unserer Reihe “Kein Schlussstrich in Jena?”. Ergänzend zur Ausstellung kommt Birgit Mair am 28.08.21 nach Jena und stellt diese und ihre Erfahrungen dazu vor.

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