Veranstaltungsreihe Materialistische Rassismuskritik

Zurzeit scheint die Auffassung dominant, dass den Ursachen rassistischer Gewalt und Unterdrückung durch eine individuelle Auseinandersetzung mit den eigenen „Privilegien“ beizukommen wäre. Rassismuskritik wird so auf eine pädagogische Läuterungsmethode weißer Linker reduziert, die zwar Einigen ein besseres Gefühl vermittelt, den Wenigsten aber praktisch hilft. Indem sich auf Awareness und Sprachsensibilität kapriziert wird, wird Rassismus als Bewusstseinskonstrukt missverstanden, das sich von akademischen Aktivst*innen aus der Welt trainieren ließe. Die Kritik an der Verschränkung kapitalistischer Vergesellschaftung und dem anhaltenden Rassismus, sowie die Forderung seiner Abschaffung wird dabei aufgegeben. Gerade weil Rassismus als soziales Verhältnis täglich Gewalterfahrungen produziert, muss sich gegen die Bagatellisierung des Rassismusbegriffs gewehrt werden. Um Rassismus entgegen treten zu können, braucht es eine materialistische Kritik, die den Zusammenhang von Kapitalismus, Staat und Rassismus in den Blick nimmt. Dazu gehört die Kategorie der Staatsbürger*in, die damit vorgenommene institutionelle Selektion in Inländer- und Ausländer*innen sowie die Kritik der globalen Arbeitsteilung.

Diese Veranstaltungsreihe hat das Ziel, den hegemonialen antirassistischen Konzepten eine materialistische Rassimuskritik gegenüberzustellen. Sie will eine Auseinandersetzung mit den Fallstricken aktueller antirassistischer Praxen ermöglichen und für eine universalistische Position streiten.

Auf Grund der derzeitigen Covid19-Entwicklung und der Überschreitung der 7-Tage-Inzidenz von 50 in Jena werden die meisten Veranstaltungen online durchgeführt oder verschoben. Nähere Informationen erhaltet ihr in Kürze Hier oder auf Facebook. Die Veranstaltungsreihe Materialistische Rassismuskritik ist eine Kooperation mit dem StuRa der FSU Jena.

28.10. 19 Uhr Peter Schulz: Hakennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus (Kooperationsveranstaltung mit Junges Forum (JuFo) DIG Jena)
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3.11. 20 Uhr Ingo Elbe – Postmoderner Antirassismus als Weltanschauung – eine Kritik
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12.11. 20 Uhr Bafta Sarbo – Materialistische Rassismuskritik
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20.11.20 Uhr Fatma Kar – Diskriminierung statt Befreiuung für alle?
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24.11. 20 Uhr Voijin Saša Vukadinović, Janina Marte und Ali Tonguç Ertuğrul – Buchvorstellung „Freiheit ist keine Metapher“
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4.12. 20 Uhr Dennis Schnittler – Negrophobie. Grundsätzliches zum Rassismus gegen schwarze Menschen. Mit einem besonderen Augenmerk auf die aktuellen BLM-Proteste
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15.12. 20 Uhr Ronya Othmann – Kritik an Islamismus. Tödliche Ideologie
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