In der Nacht zu Freitag kam es in Jena zu einem Brandanschlag auf das Parteibüro der SPD in der Innenstadt. Mit Hilfe eines Brandbeschleunigers wurde eine Fahne vor dem Parteibüro angezündet. Den Brandbeschleuniger fand man auf der Terrasse des Hauses, das hauptsächlich als Wohnhaus genutzt wird. Die Polizei sieht davon ab, den Brandanschlag auf die Jenaer SPD als solchen zu bezeichnen, ungeachtet dessen, dass offensichtlich niemand ausversehen mit Brandbeschleuniger loszieht und zufällig Objekte vor einem beliebigen Parteibüro anzündet. Dass keine Anwohner*innen zu Schaden gekommen sind, scheint hinsichtlich der Tatsache, dass der Brandbeschleuniger auf der Terrasse des Wohnhauses gefunden wurde, ein glücklicher Zufall zu sein.
Die Falken Jena verurteilen den Brandanschlag auf die Jenaer SPD und die Taktik der Polizei, diesen nicht als solchen einzustufen. Das Agieren der Polizei macht wieder einmal deutlich, dass das Verharmlosen des Rechtsextremismus in Thüringen Kontinuität hat.
Der Brandanschlag fügt sich in eine Grundstimmung in Thüringen ein, die, trotz des Rückruderns der als demokratisch geltenden Parteien, gegenüber allem, was nicht in das völkische Weltbild von AFD und anderen Neonazis passt, zunehmend bedrohlicher wird.
Die Verhältnisse sind angsteinflößend angesichts dessen, dass sich dieser Anschlag in weitere jüngst stattgefundene einreiht. Die Schusslöcher in den Fenstern des Parteibüros des SPD-Politikers Karamba Diaby sind als nur ein Beispiel von vielen zu nennen.
Nicht nur die parlamentarischen Auswüchse menschenfeindlicher Ideologien gilt es anzuklagen, auch die Bedrohung auf den Straßen muss als solche erkannt und ernst genommen werden.
Es gilt, sich von Angst und Ohnmacht nicht dumm machen zu lassen und weiterhin für eine bessere Welt jenseits von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu streiten und zu kämpfen.